die neue / Canonet G-III QL17

Canonet G-III QL17, die neue im Block.

Lange habe ich auf eine Gelegenheit gewartet mir dieses kleine Schätzchen zuzulegen.  Die gebraucht Preise variieren sehr. Natürlich ja nach Zustand und Zubehör, aber auch nach Verfügbarkeit, die ist momentan mal wieder prächtig.

Die Canonet G-III QL17 ist eine sehr kompakte Kleinbild Messsucherkamera mit automatischer Parallaxen Korrektur (Sichtfeldkorrektur), bestückt mit einer schnellen und scharfen 40mm f/1.7 Festbrennweite von Canon. Gebaut wurde sie in dieser Version zwischen 1972 und 1982. G steht für „upgrade“, die III für die dritte in der Canonet Serie und die 17 für f/1.7 und QL für das „Quick Load“ System, welches übrigens ganz fantastisch funktioniert. Anschaffungspreis (rund 400 DM), state of the art Ausstattung und Technik in ihrer Klasse und sehr gute Qualität machten sie zu einem Bestseller mit über 1.2 Millionen verkauften Einheiten. Mehr zur Geschichte von Canon Kameras und der Canonet Serie könnt ihr hier im Canon Camera Museum erfahren.

Sie wird oft als „arme Leute Leica“ bezeichnet und man sagt das sie mit der Leica CL (abgesehen von Wechselobjektiven und einigen anderen „Details“) konkuriert. Ob das so stimmt mag ich nicht zu beurteilen. Der Tenor im Web ist aber recht eindeutig, natürlich auch die Gegenargumente der Leica Gemeinde. Aber solche Diskussionen sind ja nun nichts neues. Falls mir jemand eine Leica CL zu Verfügung stellen möchte, bin ich gerne bereit das mal zu vergleichen :). Haptik und Verarbeitung sind schön und wertig. Nichts wackelt oder klappert und die Bedienelemente, wie zum Beispiel der Spannhebel haben den richtigen Wiederstand.

Was kann sie also? Vor allem verdammt leise auslösen. Ein leises *klick* ist alles was man hört, oder eben nicht. Dazu ist sie mit ihren 122 x 75 x 32 mm sehr kompakt und passt in jede Jackentasche. Also erheblich kleiner und leichter als meine Yashica Elektro 35 GTN. Sie könnte meine „immerdabei“ Kamera werden, aber das sehen wir dann wenn ich fotografische Ergebnisse in der Hand habe.

Der Verschluss ist nicht nur sehr leise sondern auch extrem vibrationsarm. Man munkelt das geübte Fotografen 1/4 sec. aus der Hand schaffen. Mit einer Offenblende von f/1.7 ist sie recht schnell, das wird allerdings ein wenig vom ISO 800 Limit bei der Filmempfindlichkeitseinstellung getrübt. Braucht man also mehr Spielraum wird man um den manuellen Modus und einen externen Belichtungsmesser nicht herum kommen. Kürzeste Belichtungszeit ist 1/500 sec, längste 1/4 sec. B Modus und Selbstauslöser gibt es natürlich auch. Die gewählte Blende wird im Sucher angezeigt. Mögliche Über- bzw. Unterbelichtung auch. Die Blendenautomatik lässt sich abschalten, leider wird dann im manuellen Modus die Blenden nicht mehr angezeigt, da der Belichtungsmesser abgeschaltet ist. Mir jetzt nicht ganz so verständlich warum, ist aber so.

Das einzige Problem stellen die Batterien für den Belichtungsmesser dar. Die damals üblichen Quecksilberbatterien vom Typ PX625 werden natürlich auch in der QL17 benötigt. Diese kann man für teuer Geld über Umwege noch bekommen, soweit ich weis besteht jedoch eigentlich ein generelles Verkaufsverbot für Quecksilberbatterien. In meine QL17 hat der Vorbesitzer eine Varta V625 U eingelegt. Eine normale handelsübliche 1.5V LR9 Batterie. Diese Batterien sollten normalerweise gut funktionieren, man liest jedoch auch mal von großen Schwankungen in der Belichtungsmessung, das liegt wohl an der Spannung und Entladung. Wir werden sehen, das recherchiere ich noch mal genauer. Diafilm fällt mit dieser Ersatzlösung komplett flach, soweit bin ich.

Als Zubehör gibt es noch den schicken Canolite-D Blitz, eine Streulichtblende und eine Bereitschaftstasche. All dies habe ich nicht, wer es hat und loswerden will, darf sich gerne bei mir melden :)

Film ist eingelegt und wird jetzt schnellst möglich belichtet, ich muss auch testen ob die Lichtdichtungen der Rückwand noch taugen, gut aussehen tun sie jedenfalls nicht mehr. Frische Lichtdichtungen gibt es aber für wenig Geld bei eBay oder hier beim Kameradoktor.

9 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Wirklich ein Schmuckstück. Glückwunsch, mit der hatte ich vor einigen Jahren auch mal geliebäugelt. Bin aber dann doch irgendwie bei der Olympus XA hängen geblieben.

    • Ja, die Olympus XA ist auch sehr spannend. Soweit ich weis die kleinste Messsucherkamera, richtig?
      Die werde ich mir bei Zeiten auch mal zulegen. Erstmal steht eine Yashica T3 an :)

  2. Ja, dürfte die oder eine der kleinsten sein. Ein wahrer Handschmeichler :-)
    Lediglich der Auslöser ist etwas sensibel, ist etwas zu leichtgängig.

    Yashica T3 ist auch nett :-)

  3. Hallo Marc,

    ich bin auch stolzer Besitzer einer Canonet QL17GIII – eine tolle Kamera! Einziges Manko: für Straße wirklich super, im Fotoalltag aber eher nicht zu gebrauchen, es fehlt schlichtweg die Möglichkeit des Objektivwechsel. Die Nahgrenze ist auch viel zu lang um ordentlich freizustellen. :(

    Hast du dir schon die Yashica Electro angesehen?

    • Ja, da hast du wohl recht. Naheinstellgrenze ist nicht die Brause, das habe ich mir auch schon ein zweimal gedacht. Objektivwechsel brauch ich nicht. 40-50mm ist meine Lieblingsbrennweite. Ist eh nur für die Straße gedacht. Yashica Elektro, ja hab ich :) http://wp.me/p1XRkY-eP

  4. Pingback: DocMaowi (@DocMaowi) (@DocMaowi)

  5. glückwunsch und danke für den tollen beitrag sie sieht echt gut und steht auch bei mir auf dem wunschzettel ;) ich wünsche dir damit viel, ganz viel spaß und tolle fotos. ich bin schon ganz neugierig auf die ersten die du uns hier hoffentlich zeigst,….

    • Danke, die erste Rolle ist voll. Werde ich dann heute abend entwickeln. Nix spannendes, nur mal kurz um den Block gezogen. Das fotografieren mit ihr hat schon mal viel Spaß gemacht. Lässt sich toll bedienen.

  6. Pingback: Lichteinfall, erste Fotos mit der Canonet… | the hometrail » fotografien

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