Eigentlich wollte ich diesen Artikel über meine Daten Backup Strategie erst am Wochenende schreiben aber aus aktuellem Anlass kommt er dann mal heute.
Datenbackup, egal ob für Amateure oder Profis ist es unerlässlich. Wer schon mal einen Haufen Daten durch Software oder Hardware Probleme verloren hat, weis ein Lied davon zu singen wie ärgerlich das sein kann. Musik, Videos, Software kann man ja meistens leicht wieder besorgen aber wenn Fotos für immer verschwinden ist das sehr sehr sehr ärgerlich. Natürlich gibt es noch die Option Datenrettung, aber das ist keine Garantie.
Ich bin zwar von diesem SuperGAU für Fotografen bisher verschont geblieben, auch mit Hilfe von regelmässigen Backups, jedoch wurden mir beim letzten Besuch in Kambodscha mein Image Tank gestohlen (am letzten abend…) und mit ihm 3 Wochen unwiederbringliche Fotos. Also kann ich da nachfühlen ;)
Also, wie gehe ich nun vor bei meinen backups? Meine Strategie ist dreiteilig, auf dem Rechner (lokal), auf ein NAS (extern) und off-location. Ich mache täglich und wöchentlich Backups. Die Software die ich hier empfehle ist ausschliesslich für Mac OS X, aber Windows Nutzer werden hier leicht adequates finden.
Tägliches Betriebssystem (OS) Backup via Time Machine / lokal
Apple’s Time Machine ist den meisten Mac Nutzern mit Sicherheit ein Begriff. Daher will ich nicht groß beschreiben um was es sich hier handelt (s.a. link). Time Machine ist bei mir für das tägliche Backup des OS im Hintergrund verantwortlich. Ich benutze hier den Backup Begriff etwas weitläufiger da ich nicht der Meinung bin das es sich hier um ein „richtiges“ Backup des Betriebssystems handelt, da es nicht bootfähig ist. Im Falle eines Ausfalls des OS muss man also letzteres neu installieren und dann ein Time Machine Backup einspielen. Natürlich besser als eine Verlust des OS aber etwas „umständlich“. Time Machine’s Vorteil sehe ich eher darin das man auf mehrere snapshots des Systems zurückgreifen kann und somit, falls mal was dummerweise gelöscht wurde oder andere kleinere Probleme auftreten, man kurzerhand in der Zeit zurückspringt. Leider nicht in die Zukunft, das wäre toll für Projekt deadlines ;)
Tägliche Projekt- und Fotodaten Backups / NAS
Das tägliche backup meiner Projekt und Foto Daten geschieht auf einen ReadyNAS Duo Home Media Server den ich mit 2 x 2TB bestückt habe. Das ReadyNAS Duo sorgt für Datenrendundanz mit dem hauseigenen X-RAID System, im Prinzip ein RAID-1. Die Daten sind also relativ sicher und sollte sich eine der beiden Festplatten verabschieden kommt eine neue rein und das ReadyNAS Duo spiegelt die Daten sofort und automatisch. Praktisch.
Als Software nutze ich hier Synk Standard. Mit Synk Standard kann ich detailierte Backup Profile anlegen, was mir sehr einfach erlaubt verschiedene Datenkategorien unter verschiedenen Gesichtpunkten von A nach B zu schaufeln. Die Software läuft stabil, braucht nicht viele Ressourcen und ist einfach zu bedienen. Das Feature „ZeroScan“ für inkrementelle Backups beschleunigt das scannen nach Veränderungen in den zu sichernden Daten und somit kann ich auch mal zwischendurch, nach wichtigen Arbeitsschritten an großen Dateien zum Beispiel, auf den Knopp drücken und die Daten im laufenden Betrieb auf das ReadyNAS schieben. Auch nett sind die Optionen die man unter „Before & After“ einstellen kann. Hier kommt mir besonders das Feature Sleep oder Shutdown entgegen. Am Ende des Arbeitstages, wenn ich alle Hämmer fallen lasse, lasse ich die Backup Scripts durchlaufen. Wen dann Synk fertig ist bringt es die Workstation automatisch in den Sleep Modus oder fährt sie komplett runter und man muss sich um nichts mehr kümmern. Auch praktisch.
Wöchentliches Betriebssystem und Daten Backup / off-location
Einmal wöchentlich wird das komplette Betriebssystem und alle Projekt und Foto Daten gespiegelt. Die geschieht auf zwei externe Festplatten die ich in eine NewerTech Voyager S2 Dockinstation einklinke und mit der Software Carbon Copy Cloner (Donationware!) einmal das OS auf eine eigene Festplatte und einmal den Datenbestand auf eine andere Festplatte spiegele. Da Carbon Copy Cloner auch inkrementelle Backups unterstützt geht dies nach der ersten Spiegelung richtig schnell. In CCC habe ich noch zwei Erinnerungen an die jeweiligen Backups angelegt. Am fälligen Datum startet das Programm automatisch und verlangt nach der jeweiligen Festplatte.
Die beiden Festplatten kommen in eine brandsichere Dokumentenbox (40€ bei eBay) und ab in den Luftschutzkeller damit ;). Das ist zwar nicht komplettes off-location aber zumindest etwas sicher als auch diese backups in der eigentlichen Wohnung zu lagern.
Ich hoffe der kleine Artikel zu meiner Backup Strategie hat euch etwas näher gebracht, das dieses Thema wichtig ist und gleichzeitig recht einfach handzuhaben. Last es nicht erst drauf ankommen, Datenverlust muss einem nicht passieren kann aber und dann, ohne Backups, ist das Geheule groß :).
Off-location ist nicht unbedingt für jeden wichtig denke ich. Mich beruhigt es aber ein bisschen mehr, gerade bei meinen Projekt- und Kundendaten. Aber zumindest über eine externe NAS Platte, eventuell sogar mit RAID, sollte jeder nachdenken. Die Profis unter euch werden mit Sicherheit eine ähnlich „akribische“ Strategie wie ich fahren.
Wie geht ihr so vor bei Backups?
Ich gehe bei der Sicherung meiner Daten genau so vor wie du… regelmässiges Backup mit Time Machine auf eine externe Festplatte. Sicherung Bilder und Daten gesondert auf meinen Drobo. Monatliche Sicherung all meiner Bilder auf meinem Webserver, der sich in einem hochsicherem Rechenzentrum befindet (OffLocation).
Speicherkarte lösche ich erst, wenn Bilder zweifach gesichert sind.
Nach einem Disaster (Murphys law) verlor ich all meine Bilder von 2008, seitdem bin ich in dieser Hinsicht sehr penibel, wenn es um Datensicherung geht.
Und wie es so manchmal ist, schreibt man einen Artikel darüber passiert was. Gestern habe ich mein OS backup sogar gebraucht. Nachdem Spotlight komplett abgeraucht ist.
Ja, wenn man einmal wichtige Daten verloren hat wird man vorsichtig ;)
Datensicherung muss ja „nur“ vor den Wahrscheinlichen Ausfällen schützen: Versehentlichem löschen, Festplattendefekt, Virenbefall, Einbruchdiebstahl, Feuer.
Das wichtigste in dem Zusammenhang: eine Sicherung getrennt vom Rechner lagern.
Allerdings, das sehe ich auch so. Backups ohne Trennung vom Gerät machen „wenig“ Sinn.
Mein Backup hier im Homeoffice läuft ähnlich: Backups der Daten laufen hier lokal im Netzwerk auf eine Diskstation 211 mit 4TB (Synology), diese macht wiederrum Backups auf eine DS die im Keller steht. Zusätzlich verfügt die DS im Keller noch über externe USB/eSata Platten. Auf der DS im Büro laufen Cronjobs welche täglich die geänderten Daten in den Keller schaufeln – die Backups vom PC werden per Scheduler oder auch von Hand gestartet.
Ich sitze hier in der 2.Etage und wir hatten das Glück im letzten Jahr eine Fassadendämmung und eine neue Heizungsanlage mit Solarunterstützung zu bekommen – da war der Weg für die CAT-Verkabelung schon vorbereitet, entlang an den Kabeln und Schläuchen der Solaranlage :-)
Im übrigen war ich letztens auch froh über das Backup einer LinuxVM deren Filesystem zerschossen war (das erste Mal überhaupt in > 3 Jahren). Wie es der Zufall will war das Backup natürlich vom Abend vorher, Veränderungen daher 0.0.
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