strandläufer – erste Schritte mit der Pentacon SixTL

Im Mai diesen Jahres habe ich mir eine Pentacon SixTL zugelegt. Ich war schon lange hinter dieser schicken Mittelformat Kamera aus alter DDR Produktion hinterher. Und dann kam ein unschlagbares Angebot.

Meine ersten Gehversuche habe ich dann auf einem Kurztrip nach Mallorca im Mai gemacht und Strand von Alcudia ein paar „Strandläufer“ fotografiert, passt ja.

Das Handling der Pentacon Six möchte ich hier kurz mal beschreiben. Die Pentacon ist massiv, groß und knapp 1.8kg schwer. Da weiss man was man hat.

Pingelig muss man beim Filme einlegen sein. Wenn die Spannung nicht stimmt, oder der Film auch nur einen Ticken zu schräg eingelegt wird, verzeiht es einem die Pentacon Six nicht. Das kennt man zwar von anderen Kameras mit Rollfilm auch, aber die Pentacon wirkt hier ein bisschen speziell. Wie man sieht, hat sie es mir bei dieser Rolle auch nicht ganz verziehen ;). Aber aus Erfahrung wird man schlau und immerhin hatte ich bei meiner ersten Rolle keine überlappenden Belichtungen, was auch mal ganz gerne bei der Pentacon passieren kann.

Eine weitere große Umstellung ist der Lichtschachtsucher. Die Pentacon ist meine erste Kamera mit dieser Art Sucher, und man muss sich wirklich an das Handling gewöhnen, seitenverkehrtes Ausrichten (jede Bewegung geht grundsätzlich erstmal in die „falsche“ Richtung) ist wirklich Trainingssache. Aber (!) der Blick durch den Sucher auf die riesige Mattscheibe ist aber immer wieder fantastisch.

Beim Transportieren des Films sollte man auch vorsichtig vorgehen. Es sollte zwar einleuchtend sein, aber niemals den Filmtransporthebel zurückschnellen lassen. Immer zügig spannen, dann aber behende und mit leichtem Gegendruck auf den Filmtransporthebel zurückführen. Die Mechanik dankt es einem. So heißt es zumindest.

Löst man dann aus, hat die Pentacon einen Rückschlag wie eine AK-47, nein, ist nur Spaß, aber es rappelt ganz schön im Karton. Vielleicht liegt hier mein Gefühl aber auch daran, das ich den Vergleich mit anderen Kameras dieser Kategorie noch nicht kenne und vorher nur mit deutlich kleineren Mittelformat Kameras fotografiert habe. Man liest immer wieder das die Pentacon Six wohl einen recht weich agierenden Spiegel und Verschluss hat.

Also, nächstes mal die Filme noch penibler einlegen und spannen und nochmehr mit dem Lichtschachtsucher üben, dann wird das auch was. Im Großen und Ganzen bin ich aber, unter dem Aspekt das es meine ersten Schritte mit der Pentacon waren, ganz zufrieden. Das Fotografieren mit der Pentacon macht richtig Spaß und verlangsamt das Arbeiten mit einer Kamera im positiven Sinne. Ich muss mir selber gestehen, das, seitdem ich vermehrt analog fotografiere, ich auch digital alles etwas langsamer und ruhiger angehen lasse. Und das finde ich gut so.

7 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich weiss nicht wie es bei deiner Pentacon ist, aber bei meiner Hasselblad ist es vor allem auch das Geräusch beim Auslösen, so als würde im Gehäuse etwas platzen, dass mich immer wieder mit ein bisschen Genugtuung erfüllt. Dafür nehme ich alles andere gerne in Kauf. Leidenschaft eben.

    • Ach ja richtig, du hattest ja mal über deine großartige Erbschaft gebloggt. Eine wunderschöne Kamera.
      „Platzen“, ja so könnte man das echt beschreiben :), ich find’s schön. Das ist mal richtiges feedback von der Kamera.

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