Film Scan-Maske im Eigenbau / DIY

Ich fotografiere gerne mit gutem alten Film, vornehmlich Mittelformat (120er), ich liebe die Details, die Formate an sich und Mittelformat Kameras haben einfach etwas. Das fängt schon bei der guten alten Plaste Holga an und hört bei größeren Metalboliden wie der Pentacon Six auf (zumindest bei mir finanziell erstmal ;) ).

Wer analog fotografiert steht in unserer digitalen Welt irgendwann vor dem Problem die Negative einscannen zu wollen.

Gut, seit Urzeiten gibt es ja bezahlbare und qualitativ gute Scanner für den Heimgebrauch, die auch eine Durchlichteinheit bzw. einen Durchlichtaufsatz haben. Zum scannen von Negativen unerlässlich. Als Zubehör besitzen solche Scanner meistens Scan-Masken bzw. Filmrahmen für Kleinbild als auch für Mittelformat Filme. Soweit so gut. Problem ist nur, man kann mit diesen Standard Rahmen nicht den ganzen Film einscannen, um z.B. beim Kleinbildfilm die Perforation mit einzuscannen, oder um ein hübsches Mittelformat Panorama zu basteln. Dasselbe Problem hat man natürlich auch mit richtigen Filmscannern.

Vor geraumer Zeit habe ich mich also an mehreren Lösungen versucht. Eine Idee in Eigenregie war, einfach eine Maske aus Kappa Platten zuzuschneiden, dies erwies sich aber als äusserst friemelig und auch unpraktisch. Das Problem mit sich wellendem Film bestand weiter, nicht ganz so schlimm, aber wenn man mal nicht aufpasste schon merkbar. Nächster Versuch, etwas das den Film flach hält aber nicht die Kanten verdeckt. Ich habe ein bisschen rumgesucht und wie es so ist, manchmal liegt das Ferne nah. Ein Flicker Kontakt von mir, Fredographie, hatte ein blendende Idee, die ich dann noch etwas verfeinert habe. Genug geschwaffelt, hier die Bauanleitung.

Man braucht:

  • 2 A4 große Glasplatten, dünn (von nem Fotorahmen zum Beispiel)
  • Fotokarton (weil es schöner aussieht)
  • Tape
  • Papier Trimmer, Cuttermesser, Schere o.ä.
  • Lineal

Zuerst müssen wir die Maske vorbereiten. Dazu messt ihr schnell die Glasplatten, meistens genau 21cm. 120er Rollflim (den nehmen wir jetzt einmal als Beispiel für die Anleitung) is 6,15 cm breit. Das bedeutet für uns 21 cm – 6,15 cm und das Ganze geteilt durch zwei, kommt heraus 7,425 cm. Runden wir  noch schnell ab. Also zwei Fotokarton Streifen a 7,4 cm zurechtschneiden. Seit hier genau, das spart später lästiges nachschneiden ;).

Jetzt kleben wir die Streifen auf einer der beiden Glasplatten mit Tape fest, sodass wir den mittleren Teil der Glasplatte durchsichtig halten, hier wird später der Film eingelegt. Die Fotokarton Streifen nicht direkt komplett festkleben. Probiert mit einem alten Stück Film ob es passt bevor ihr alles komplett festtaped. Um den Film flach zu halten basteln wir noch einen schicken Deckel mit der zweiten Glasplatte. Einfach seitlich mit Tape befestigen. Auch hier am besten sehr genau arbeiten.

Fertig!

Und rechts ein Ergebnis:

Es besteht die Möglichkeit das man bei dem einem oder anderen scan Newtonsche Ringe bekommt, ist aber eher selten, einfach nochmal scannen. Sowas kann einem aber auch genauso gut mit einer herkömmlichen Scan-Maske passieren.

Wenn man keine Lust aufs basteln hat, gibt es bei der LOMOGRAPHISCHEN AG den DigitaLIZA. Prinzipiell habe ich an dem auch Interesse, werde ihn mir aber erstmal in natura anschauen und vorführen lassen. Ist nämlich wie sovieles bei denen mächtig teuer ;) vor allem wenn man KB und MF fotografiert.

Als Software zum scannen benutze ich übrigens SilverFast. Das ist nicht ganz umsonst, aber richtig gut, mein Tip zum ausprobieren.

8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hi, ich nutze momentan noch einen CanonScan 8400F. Bin da aber auch nicht so richtig dolle mit zufrieden.
    Als Software nutze ich Silverfast, test aber gerade einen eventuellen Umzug auf VueScan. Das Einscannen von Negativen ist ja eine Wissenschaft für sich, befinde mich da gerade in dem „verwirrter als vorher“ Stadium :)

    Gruß, Marc

  2. Danke für die Info. Ich bin gerade auf der Suche nach etwas passendem. Bei mir werden es aber primär KB Filme (hin und wieder mal ein 120er Rollfilm) sein, was die Auswahl des geeigneten Geräts nicht gerade unkritischer macht.

    Was genau stört dich am 8400F?

    • Ja das „Problem“ habe ich auch. Obwohl ich primär 120er nutze, werde ich wohl durch den Kauf der Yashica Elektro immer mehr KB einscannen. Das Handling am 8400 stört mich was, aber das wird wohl bei anderen Flachbettscannern nicht anders sein. Die Qualität ist auch nicht konsistent, kein Ahnung woran das nun liegt …

  3. Das handling ist bei mir eher nebensächlich. Die Qualität ist da schon wichtiger. Wobei es mir da auch nur um web & vielleicht mal ein kleinen print geht.
    Gar nicht so leicht sich da zu entscheiden.

    • Das ist wohl war, ich lese gerade (also verteilt über nen paar Wochen schon) zum Thema wirkliche Auflösung bei Scannern vs. Herstellerangaben. Dann noch bei wieviel dpi man bei diversen Geräten was rausholen kann etc. etc. Daher das „verwirrter als vorher“ Stadium ;)
      Bisher habe ich schon scans für 30×30 Mittelformat Abzüge gemacht, mit den Ergebnissen im Druck war ich dann eigentlich ganz zufrieden. Also schlecht ist der 8400F bestimmt nicht, aber besser geht immer, ist klar ;)
      Ich schaue momentan auch nach einem KB Scanner mit gutem Preis-Leistungsverhätniss.

  4. Pingback: Holga Frühling | the hometrail » fotografien

  5. Pingback: Just Another Roll / marcushasart // blog

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