moersch lobostab shoutout

Hier mal ein kleiner shoutout für das Lobostab Netzmittel von Moersch Photochemie.

Ein paar Portraitaufnahmen die ich auf knapp vierzig Jahre altem Orwo NP27 gemacht habe. Entwicklung und Fixierung liefen einwandfrei und es war glücklicherweise sogar etwas auf dem Film zu sehen. Den Empfindlichkeitsverlust durch die sehr lange Überlagerung hatte ich ganz gut geschätzt.

streifen galore

Aber beim Netzmittelbad nach dem Wässern kam dann die böse Überraschung. Die Emulsion fühlte sich beim abstreifen mit den Fingern glitschig und klebrig an. sofortige Streifenbildung Galore… nach dem Trocknen (s. Scan oben) noch viel schlimmer. Nicht zu gebrauchen. Selbst nicht für mich, der es ja gerne mal übertreibt bei Filmen, um einen gewünschten Look zu erzielen. Streifen sind meistens eher so unbrauchbar ;)

Also nochmal ein kurzes Netzbad, diesmal mit Wolfgang Moersch’s Thomas Böttchers wunderbarem Zewa Trick abstreifen. Auch das wirkte nicht, außer das ich eine immense Menge dunklen Siff (warscheinlich sich auflösende Emulsion) vom Film abgestriffen hatte. Auch interessant. Doof dachte ich, richtig doof. Tolle Aufnahmen von Lani, aber einfach nicht scanbar.

Dann fiel mir ein das ich noch etwas von Moersch’s Lobostab hatte. Ich nutze das Netzmittel immer für die sehr wichtigen Sachen da es einen zustätzlichen Bildstabilisator hat. Es ist nicht ganz umsonst und deswegen wie gesagt nur bei wirklich wichtigen Sachen. Aber ein Versuch war es Wert. Schlimmer konnte es ja kaum werden. Also das Netzmittel nach Anleitung angemischt und in eine kleine Entwicklerschale gegeben. Dann die bereits zerschnittenen Filmstreifen dort ein bisschen ruhen lassen. Die Finger mit dem Netzmittel befeuchtet und nochmal die Negative feucht abgestriffen, nichts klebt, aufgehängt, trocknen lassen und siehe da nach etwas Kontrastanpassung… ↓

lani on fourty years old Orwo NP27

Tolles Zeugs, auch wenn der Zweck hier ein anderer war! Danke Wolfgang :)

Kiev60 mit Denys Ivanichek’s Petzvar f/3.8 120mm
vierzig Jahre alter Orwo NP27, Standentwicklung 1h in Adonal

7 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hi Marc,

    schön, dass du Erfolg hattest. Es hat sich gelohnt. Aber eins sei noch erwähnt, der Zewa-Trick ist nicht von mir, sondern vom Wolfgang Moersch…;-)

    LG Thomas

  2. Hallo Marc, vorweg-ein sehr interessanter und lesenswerter Blog hier…
    eine Frage…wie wurde der Alterszustand des ORWO Films kompensiert (hab auch noch ein paar liegen)?
    ansonsten finde ich den 3er Scan mit den Streifen aus künstlerischer Sicht sehr interessant…hätte ich so gelassen…ehrlich.

    Grüße, Cars10.

    • Hallo, ich habe das via die Daumenregel pro zehn Jahre -100 ISO gemacht und den Film dann grob geschätzt mit ISO 20-50 bewertet. Dann ein bisschen „überbelichtet“ mit Bezug auf das Messergebniss des Spotmeters. Dann Standentwicklung und ein bisschen beten :)

  3. Zewatrick = Negativ zwischen einem Zewaküchentuch abstreifen? Nur so, falls ich auch mal überlagerte Ware verwenden sollte… ;-) Benutze dafür immer nen Gummiabstreifeer von Jobo.

    • Ja genau, doppelt falten und dann mit einer der geschlossenen (wichtig) Seiten den Film ummanteln und leicht nach unten hin abstreifen. Klappt 1a, ohne Fussel. Vorher mal üben oder so. Gummiabstreifer nutze ich nicht, das verfängt sich gerne mal nen Fremdkörper.

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